Studien für die Online-Plattform engage.ch

Zwei Studien, die von der HTW Chur durchgeführt und von DSJ unterstützt wurden, ermöglichen empirische Kenntnisse zum politischen Interesse der Jugendlichen und ihrem Mediennutzungsverhalten. Auf Grundlage der Studien entstand die Online-Plattform engage.ch.

„Ich finde es wichtig, dass man abstimmen geht!“: Studie zum politischen Interesse von Jugendlichen mit Empfehlung für die Praxis

Nach der quantitativen Befragung von 3398 Jugendlichen in der Ostschweiz und in Liechtenstein (Scoop it 2.0 Studie) wurden auch qualitative Diskussionsrunden im Rahmen des Projekts Scoop it 2.0 durchgeführt. Die Diskussionsrunden ermöglichten durch direkte Gespräche mit den Jugendlichen, neue Erkenntnisse zu deren politischem Interesse und ihrer Mediennutzung zu erlangen.

Aus den Gesprächen mit den Jugendlichen konnten sowohl Ergebnisse aus der quantitativen Studie gestützt werden, als auch neue Erkenntnisse gewonnen werden. 

  • Insbesondere nationale und internationale Politik wecken grosses Interesse bei den Jugendlichen
  • Das politische Interesse wird stark durch das soziale Umfeld geprägt.
  • Politisches Engagement von Jugendlichen zeigt sich am häufigsten bei der Teilnahme an Abstimmungen und zeitlich beschränkten Tätigkeiten, wie dem Sammeln von Unterschriften für politische Anliegen.
  • Die Informationsbeschaffung der Jugendlichen zu politischen Themen erfolgt hauptsächlich über regionale Tageszeitungen und Onlinemedien (v.a. 20 Minuten und Watson) aber auch über Online-Portale (z.B. easyvote) und durch themenspezifische Facebookgruppen.
  • Jugendliche wollen mehr gehört werden und sich auch aktiv einbringen können. Eine Online-Plattform für die Anliegen und Fragen der Jugendlichen wird von vielen als Möglichkeit angesehen selbst aktiver zu werden.
  • Die Idee einer Online-Plattform wird grundsätzlich gutgeheissen, jedoch müssen den Jugendlichen zufolge einige Aspekte zwingend beachtet werden: Verfügbarkeit als APP, Anonymität, Neutralität, Möglichkeit Fragen zu stellen, rasche Umsetzung der Anliegen, multimedial aufbereitete Inhalte und kostenlose Nutzung.

Studie

Studie «Scoop-it 2.0»

Nationale und internationale Politik interessiert die Jugendlichen am meisten. Die politischen Diskussionen finden vor allem auf WhatsApp, in den sozialen Medien und in der Familie statt. Minderjährige Jugendliche sind für die Senkung des Stimmrechtsalters und möchten vor allem mehr Angebote und Räume für eigene Aktivitäten. Insgesamt zwei Drittel der Jugendlichen engagieren sich politisch. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der Studie «Scoop-it 2.0».

Immer wieder wird der jungen Generation vorgeworfen, sich nicht für Politik zu interessieren, sich nicht aktiv am Gemeindeleben zu beteiligen und der Urne fernzubleiben. Ob Jugendliche tatsächlich so desinteressiert und einer politischen Partizipation abgeneigt sind, wurde in der Studie «Scoop-it 2.0» untersucht, die von der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur und dem Dachverband Schweizer Jugendparlamente DSJ herausgegeben wurde. Im Zentrum der Studie steht das Mediennutzungsverhalten der Jugendlichen sowie ihre Interessen und ihre Bedürfnisse bei der politischen Partizipation.

Jugendliche sind laut der Studie nicht nur an politischen Themen interessiert, sondern diskutieren auch darüber, engagieren sich politisch und möchten selber aktiv etwas in ihrem Lebensumfeld verändern. Viele Erwachsene – gerade auch Politikerinnen und Politiker und Behörden – politisieren aber mit den gewählten Diskussions- und Informationskanälen an den Jugendlichen vorbei. Sie schenken den bevorzugten Medien der Digital-Native-Generation und ihren politischen Partizipationsbedürfnissen zu wenig Beachtung.

Hier ist ein grosses ungenutztes Potential vorhanden. Kinder und Jugendliche benötigen für sie geeignete Beteiligungsformen, um bei politischen und gesellschaftlichen Planungs- und Entscheidungsprozessen mitwirken zu können. Dies soll durch eine neue Online-Plattform möglich werden, die auf der Grundlage dieser Studie in Zusammenarbeit mit Jugendparlamenten entwickelt und im Juni 2015 online gehen wird. Jugendliche sollen dadurch die Möglichkeit erhalten, eigene politische Ideen und Anliegen einzubringen.

Wichtigste Aussagen

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