Civic-Tech-Konferenz

Im Rahmen der Civic-Tech-Konferenzen 2021-2023 konzentriert sich der DSJ darauf, Gemeindevertreter:innen mit Akteur:innen aus der Civic-Tech-Branche zusammenzubringen. Im Zentrum steht dabei der Wissenstransfer über die vielseitigen Möglichkeiten von Civic Tech und damit die Förderung der digitalen Partizipation in den Gemeinden. Ebenfalls geht die Konferenz auf die (neuen) Rahmenbedingungen ein und kontextualisiert die jüngsten Entwicklungen im Civic-Tech-Bereich.

Am Dienstag, 2. Mai 2023 fand die fünfte Ausgabe der Civic-Tech-Konferenz im PROGR in Bern statt. Auf dieser Seite finden Sie eine Zusammenfassung der Inhalte, Fotos sowie die Präsentationen der verschiedenen Programmpunkte.   

Zusammenfassung der Inhalte

Die fünfte Ausgabe der Civic-Tech-Konferenz wagte Blicke in die Zukunft. In der Begrüssungsrede präsentierte Sarah Koller vom Jugendparlament des Kanton Zürichs, wie sich junge Menschen die Digitalisierung und digitale Partizipation vorstellen. Sie wünschen sich eine zugängliche, inklusive und nützliche Digitalisierung ohne Druck zur Perfektion, welche den Menschen ins Zentrum stellt. Die diesjährige Keynote hielt Jeannie Schneider vom Think & Do Tank Dezentrum. Die Rede thematisierte die Frage, wie die Digitalisierung die Demokratie verändert und warum auch die Digitalisierung mehr Demokratie braucht – durch Regulierung, Transparenz, Partizipation und Digital Literacy. In fünfminütigen Lightning Talks erhielten die Teilnehmenden anschliessend Einblicke in vielfältige Projekte im Bereich Civic Tech und digitale Partizipation - von Plänen, eine Stadt durch die Sammlung von Mobilitätsdaten über eine App zukünftig klimafreundlicher zu machen, über eine Vereinfachung von demokratischen Prozessen durch die Digitalisierung von Vernehmlassungen bis zu konkreten Erfahrungen von Beteiligungsplattformen in Städten und Gemeinden in verschiedenen Regionen der Schweiz war alles dabei. Nach einer Kaffeepause mit «Civic-Tech-Marktständen» für die zusätzliche Vernetzung standen drei Workshops auf dem Programm. Nicolas Lemaitre von der Stadt Zug leitete zusammen mit Sandro Scalco von Procivis einen Workshop zur Einführung und Umsetzung der erfolgreichen eGovernment-App eZug. Ein weiterer Workshop wurde von Ramón Casutt von Konova geleitet und drehte sich um die hybride Partizipation und darum, wie digitale und analoge Partizipation möglichst geschickt miteinander kombiniert werden können. Der dritte Workshop drehte sich um Co-Design in der Civic-Tech-Branche: In ihrem Workshop erzählte Sophie Walker von CH+, wie die Entwicklung von Civic Tech in der Schweiz partizipativ gelingt. Inhalt des letzten Programmpunkts war ein politisches Projekt, das die Zukunft der Digitalisierung in der Schweiz und den Einsatz von Civic Tech massgeblich prägt – das neue Bundesgesetz über den Einsatz elektronischer Mittel zur Erfüllung von Behördenaufgaben (EMBAG). In einem Podiumsgespräch diskutierte Andreas Amsler mit vier spannenden Gästen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Verwaltung, was das neue Gesetz so besonders macht und was seine Folgen sein werden. Beim Apéro konnten die vielen spannenden Eindrücke bei einem kühlen Getränk verarbeitet und diskutiert werden.  

Alle Rechte vorbehalten. Gesamte Galerie: https://flic.kr/s/aHBqjAC9jg
Fotografin: Marie Waridel

13:30

Grusswort: digitale Partizipation aus jugendlicher Perspektive – Wünsche und Forderungen

Sarah Koller
Jugendparlament Kanton Zürich

13:45

Keynote: Führt mehr Digitalisierung zu mehr Demokratie?

Jeannie Schneider
Dezentrum

14:00

 

Lightning Talks

Einblicke in konkrete Civic-Tech-Projekte zu verschiedenen Themen (demokratische Prozesse, Mobilität und Klima, Use Cases aus Gemeinden, Inklusion).

Parallel in zwei Räumen

Lightning Talks I

Lightning Talks II

14:30

Parallel in zwei Räumen

Lightning Talks III

Lightning Talks IV

15:00

Kaffeepause und Marktständen von Civic-Tech-Anbieter:innen

15:30
 

Parallel in drei Räumen

Workshops I

  • Workshop A: Mach’s einfach, mach’s digital. Erfahrungsaustausch zur Einführung und Umsetzung der App eZug
    Gastgeber: Nicolas Lemaitre (Stadt Zug), Sandro Scalco (Procivis AG)
  • Workshop B: Digitale und analoge Partizipation smart kombinieren
    Gastgeber: Ramón Casutt (Partner und Berater Konova AG, Vorstandsmitglied Dachverband für Partizipation)
  • Workshop C: Co-Design: Partizipative Civic Tech-Entwicklung in der Schweiz.
    Gastgeberin: Sophie Walker (Founder und Project Manager Projekt CH+, Mira LUX Creations)

Alternative: zusätzliches Networking

16:00

Parallel in drei Räumen

Workshops II

  • Workshop A: Mach’s einfach, mach’s digital. Erfahrungsaustausch zur Einführung und Umsetzung der App eZug
    Gastgeber: Nicolas Lemaitre (Stadt Zug), Sandro Scalco (Procivis AG)
  • Workshop B: Digitale und analoge Partizipation smart kombinieren
    Gastgeber: Ramón Casutt (Partner und Berater Konova AG, Vorstandsmitglied Dachverband für Partizipation)
  • Workshop C: Partizipative Entwicklung von Civic-Tech-Tools. Learnings aus dem Projekt CH+
    Gastgeberin: Sophie Walker (Founder und Project Manager Projekt CH+, Mira LUX Creations)

Alternative: zusätzliches Networking

16:30

Podiumsgespräch: Das neue Bundesgesetz über den Einsatz elektronischer Mittel zur Erfüllung von Behördenaufgaben (EMBAG) – eine Chance für die Digitalisierung der Schweiz und Civic Tech?

Moderation: Andreas Amsler, Macher bei fogdt.ch und ehemaliger Leiter Open Government Data des Kantons Zürich

  • Ursulina Kölbener, Beauftragte digitale Verwaltung des Kantons Appenzell Innerrhoden
  • Olga Baranova, Geschäftsführerin CH++
  • Michael Dominik Marti, Jurist & Verwaltungswissenschaftler mit Fokus Public Sector Innovation
  • Jürg Wüst, Unternehmensarchitekt Bereich Digitale Transformation und IKT Lenkung Bund DTI (Bundeskanzlei)
17:30Apéro

Grusswort und Keynote

Sarah Koller

Sarah Koller ist seit 2022 im Vorstand des Jugendparlaments Kanton Zürich und seit dem Jahr 2023 im Vizepräsidium. Sie engagiert sich aktiv in der Zürcher Jugendpolitik spezifisch auf dem Gebiet digitale Demokratie. Weiter beteiligt sie sich am Projekt CH+, das dieses Jahr in die Eidgenössischen Wahlen übergeht.

Jeannie Schneider

Jeannie Schneider ist Partnerin beim Dezentrum, ein Think & Do Tank für Digitalisierung und Gesellschaft. Sie ist Expertin in den Bereichen digitale Partizipation und Demokratie. Sie erforscht wünschenswerte Zukünfte, zum Beispiel in der Studie über Szenarien einer digitalen Demokratie für die TA-Swiss. Das Leuchtturmprojekt verbindet spekulatives Design und die Szenariotechnik in einem partizipativen Prozess. Damit illustriert sie ihre Interessengebiete, nämlich normative Abwägungen über wünschenswerte Zukünfte, inklusive Methoden und kreative Wissensvermittlung.

Gastgeber:innen Workshops

Nicolas Lemaitre

Nicolas Lemaitre ist seit 2019 Projektleiter Smart City in der Stadt Zug, wo sein Fokus auf der Bereitstellung digitaler Dienstleistungen liegt. Die Stadt Zug leistet seit Jahren Pionierarbeit im Bereich E-Government und zeigt den konkreten Nutzen einer elektronischen Identität im Zusammenhang mit personalisierten Services. Zudem ist Nicolas Lemaitre als Vorstandsmitglied aktiv im Smart City Hub Switzerland und trägt der Zusammenarbeit und dem Wissensaustausch zwischen den Städten bei.

Sandro Scalco

Sandro Scalco ist seit 2020 Produkt Manager eID+ bei der Procivis AG. Unter dem Motto «Für eine digitale Gesellschaft, die begeistert» entwickelt er in enger Zusammenarbeit mit den Kunden die mobile E-Government Plattform weiter. Procivis AG ist der führende Anbieter von mobilen Smart-Government-Lösungen für digitale Behördendienstleistungen in der Schweiz und seit 2021 Teil der Orell Füssli Gruppe. Sie ergänzt das Portfolio rund um Sicherheitslösungen und Identifikationssystemen mit digitalen Identitätslösungen.

Ramón Casutt

Ramón Casutt ist seit 2020 Partner und Berater bei der Konova AG. Er begleitet Kantone, Städte und Gemeinden beim Einbezug der Bevölkerung und weiteren Anspruchsgruppen in politischen und raumplanerischen Vorhaben. Sein Fokus liegt dabei auf der Gestaltung von digitalen Partizipationsprozessen sowie auf der Kombination von analogen und digitalen Kanälen. Seit 2023 ist Ramón Casutt zudem Vorstandsmitglied im Schweizer Dachverband für Partizipation.

Sophie Walker

Sophie Walker ist seit 2019 Projektleiterin des PROJEKT CH+ Games for Democracy. Sie hat an der Hanzehogeschool Groningen Communication & Multimediadesign mit Vertiefung Game Design studiert und an der ZHdK den Master in Game Design abgeschlossen. Mit ihrem Studio Mira LUX Creations, hat sie sich auf die Entwicklung von Bildungs-Spielen, Civic Tech und Scientainment Erlebnissen spezialisiert. Games are fun, knowledge is power – let’s combine the two.

Podiumsgespräch

Andreas Amsler

Andreas Amsler leitete bis Herbst 2022 die Fach- und Koordinationsstelle Open Government Data (OGD) im Statistischen Amt des Kantons Zürich, die für gut findbare, einfach nutzbare und klar verständliche offene Behördendaten sorgt. Als Verwaltungspraktiker und Vorstandsmitglied des Vereins Opendata.ch (bis März 2023) hat er sich für die Einführung von 'Open Data by default', verwaltungsübergreifende Standards, Schnittstellen und Zusammenarbeit eingesetzt. Das und einiges mehr wird auf Bundesebene das frisch beschlossene Gesetz mit dem kryptischen Kürzel 'EMBAG' regeln. Amsler berät und unterstützt Verwaltungen bei dessen Umsetzung. Was bringt es konkret?

Olga Baranova

Olga Baranova ist Geschäftsleiterin des Vereins CH++. Davor hat sie 10 Jahre lang als Parteisekretärin gearbeitet, Lokalpolitik gemacht und politische Kampagnen geleitet. Neben CH++ hat sie verschiedene Mandate im Bereich politische Bildung und Publizistik.

Ursulina Kölbener

Ursulina Kölbener ist seit Februar 2022 Beauftragte für digitale Verwaltung des Kantons Appenzell Innerrhoden. In dieser Funktion nimmt sie sich den Herausforderungen bezüglich der Digitalisierung der Verwaltung, des Leistungsangebots zugunsten von Bevölkerung und Wirtschaft und neuen Arbeitsformen an. Zuvor war die Wirtschaftsinformatikerin und angehende Datenwissenschaftlerin in der Privatwirtschaft für die interne Informatik und Informationssicherheit einer Unternehmensgruppe zuständig. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit engagiert sie sich als Mentorin im Swiss TecLadies Programm, als Vorstandsmitglied der Arbeitnehmervereinigung Appenzell und als Bergretterin.

Jürg Wüst

Jürg Wüst ist stellvertretender Leiter Architektur und Interoperabilität bei der Bundeskanzlei – Digitale Transformation und IKT Lenkung. Er ist zuständig für die strategische Initiative rund um das Once-Only-Prinzip im Rahmen der Digitalisierungsstrategie des Bundes. In diesem Kontext bearbeitet die Bundeskanzlei übergreifende Fragen zum Datenmanagement und dem Datenaustausch innerhalb der Bundesverwaltung und zu Dritten.

Michael Dominik Marti

Michael Dominik Marti ist Jurist (MLaw Universität Lausanne & Zurich) und Verwaltungswissenschaftler (Master Politique & management publics IDHEAP Universität Lausanne) mit Fokus auf Public Sector Innovation. Von 2019 bis 2022 forschte und lehrte er sozialwissenschaftlich als Research Associate an der Berner Fachhochschule, Institut Public Sector Transformation. In seiner letzten Publikation analysierte er die gesetzlichen Grundlagen für Pilotversuche der Bundesverwaltung im Bereich der digitalen Transformation (Weblaw-Reihe für exzellente juristische Masterarbeiten). Momentan ist er neben seinem Anwaltspraktikum frei publizistisch tätig. 

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