Medienmitteilung 07.12.2017
Damien Richard, Vorstandsmitglied des DSJ, und Melanie Eberhard, Projektleiterin von engage.ch, sind am Mittwoch, 6. Dezember persönlich nach Wien gereist, um beim Finale des „Innovation in Politics Award 2017“ mit dabei zu sein. Das DSJ-Projekt engage.ch, welches erstmals mit der Kampagne „Verändere die Schweiz 2017“ schweizweit Bekanntheit erlangte, zählte zu den 80 Finalisten von 589 nominierten politischen Projekten aus ganz Europa.
Zwei Schweizer Finalisten in der Kategorie „Demokratie“
Die Partizipationsplattform engage.ch wurde von einer Jury aus mehr als 1000 EuropäerInnen ins Finale der Kategorie „Demokratie“ gewählt. Die Freude über die Nominierung ist gross beim DSJ. Vorstandsmitglied Damien Richard berichtet begeistert vom gestrigen Abend: „Es ist eine tolle Chance für den DSJ, sich als Schweizer Jugendverband im europäischen Kontext zur politischen Innovation messen zu können. Der Erfahrungsaustausch mit ähnlichen Projekten aus ganz Europa bietet sich uns nicht alltäglich und weckt neue Ideen.“
Auch engage-Projektleiterin Melanie Eberhard ist erfreut über die Nomination und ist überzeugt, dass der DSJ mit engage.ch eine praxistaugliche Civic-Tech-Lösung entwickelt hat: „engage.ch bringt Personen mit politischen Ideen und Anliegen zusammen, die sich sonst nie getroffen hätten – so wie dies vergleichbar bei Tinder oder Parship der Fall ist. engage.ch bietet eine politische Matching-Möglichkeit an, um Ideen von Jugendlichen mit den passenden PolitikerInnen zusammenzubringen.“ Ebenfalls zu den Finalisten der Kategorie „Demokratie“ zählte das Projekt „glp lab – das offene Politlabor“ der Grünliberalen Partei Schweiz.
Politisches Crowdsourcing mit Wirkung
Das Projekt engage.ch bietet Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Anliegen, ohne die Bedingung einer Parteizugehörigkeit, in die Bundespolitik einzubringen. Dies ist möglich dank der Unterstützung der elf jüngsten National- und StänderätInnen. Im Rahmen der engage-Kampagne „Verändere die Schweiz“ konnten im Frühjahr 2017 alle in der Schweiz lebenden Jugendlichen zwischen 14 und 25 Jahren während fünf Wochen ihre Anliegen und Ideen an die Schweizer Politik auf der Onlineplattform www.engage.ch einreichen. Über 700 sehr unterschiedliche Ideen aus allen Sprachregionen der Schweiz und allen politischen Richtungen wurden so mittels politischem Crowdsourcing gesammelt.
Daraus haben die jüngsten National- und StänderätInnen wie Damian Müller, Lisa Mazzone, Cédric Wermuth, Marco Romano und Lukas Reimann je eines der Anliegen ausgewählt und die politischen Umsetzungsmöglichkeiten mit den entsprechenden Jugendlichen im Bundeshaus besprochen. Die meisten der elf Anliegen der Kampagne „Verändere die Schweiz 2017“ wurden inzwischen von den PolitikerInnen in Form von parlamentarischen Vorstössen eingereicht oder auf anderen Wegen in die nationale Politik eingebracht. Erst Anfang dieser Woche reichte der jüngste Ständerat Damian Müller das Anliegen des einundzwanzigjährigen Janik Steiner als Postulat ein. Das Postulat fordert die Prüfung von CivicTech-Massnahmen, um BürgerInnen durch digitale Möglichkeiten besser und interaktiver an politischen Prozessen auf Bundesebene beteiligen zu lassen. Wie das Projekt engage.ch zeigt, kann mit einer guten Schnittstelle zwischen digitaler und analoger Partizipation sowie dem echten Willen der zuständigen EntscheidungsträgerInnen durchaus eine Wirkung erzielt werden. Ab dem 19. Februar 2018 geht die Kampagne „Verändere die Schweiz“ in eine zweite Runde.
Innovation für die politische Nachwuchsförderung
Der DSJ, als Kompetenzzentrum für die politische Partizipation und die politische Bildung der Jugendlichen, setzt bei seinen Angeboten zur politischen Nachwuchsförderung auf innovative Ansätze, um Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Politik näher zu bringen. Dabei spielt digitale Innovation eine wichtige Rolle. Dadurch können neue Möglichkeiten der Partizipation entstehen, wie dies bei engage.ch der Fall ist. Wichtig dabei ist, dass die digitalen Angebote eine Schnittstelle zur realen Politik haben. Das persönliche Gespräch ist noch immer die treibende Kraft, um in der Politik etwas bewirken zu können. Mit unterschiedlichen Angeboten möchte der DSJ die Jugendlichen in die politischen Partizipationsprozesse einbinden und sie dort abholen, wo sie sich im Alltag bewegen.
Das vom DSJ 2017 lancierte Angebot „easyvote-school“ verbindet digitale Unterrichtsmaterialien zu den Abstimmungsthemen mit interaktiven Podiumsdiskussionen in der Schulklasse. Für das Jahr 2018 ist die Ausdehnung dieses Angebots im Bereich der politischen Bildung auf die ganze Schweiz und die Weiterentwicklung von neuen interaktiven Zugängen zu den Abstimmungsthemen und zur politischen Meinungsbildung geplant. Mit dem Projekt „Speed Debating“ konnte der DSJ in diesem Jahr ein weiteres jugendgerechtes Angebot für politische Diskussionen weiterentwickeln. Beim dem vom Jugendparlament des Kantons Genf lancierten Format ist Flirten mit der Politik angesagt. Es handelt es sich, analog dem Speed-Dating, um eine Abfolge von kurzen Debatten in Rotation. Wenn die Trillerpfeife ertönt, werden Tisch und somit auch das Thema gewechselt.
Der DSJ ist als Jugendverband sehr nah an den Anliegen, Ideen und Ansprüchen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, wenn es um die Politik geht. Dadurch kann er innovative und wirksame Angebote zur Förderung der politischen Partizipation von Jugendlichen und jungen Erwachsene entwickeln, die bei den Jugendlichen ankommen.
Kontaktpersonen für Rückfragen:
Maurus Blumenthal, Geschäftsleiter DSJ, maurus.blumenthal @ dsj.ch, +41 79 394 52 86
Valeria Pagani, Leitung Verbandskommunikation,valeria.pagani @ dsj.ch, +41 79 745 96 66