Nach der quantitativen Befragung von 3398 Jugendlichen in der Ostschweiz und in Liechtenstein (Scoop it 2.0 Studie) wurden auch qualitative Diskussionsrunden im Rahmen des Projekts Scoop it 2.0 durchgeführt. Die Diskussionsrunden ermöglichten durch direkte Gespräche mit den Jugendlichen, neue Erkenntnisse zu deren politischem Interesse und ihrer Mediennutzung zu erlangen.
Aus den Gesprächen mit den Jugendlichen konnten sowohl Ergebnisse aus der quantitativen Studie gestützt werden, als auch neue Erkenntnisse gewonnen werden.
Nationale und internationale Politik interessiert die Jugendlichen am meisten. Die politischen Diskussionen finden vor allem auf WhatsApp, in den sozialen Medien und in der Familie statt. Minderjährige Jugendliche sind für die Senkung des Stimmrechtsalters und möchten vor allem mehr Angebote und Räume für eigene Aktivitäten. Insgesamt zwei Drittel der Jugendlichen engagieren sich politisch. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der Studie «Scoop-it 2.0».
Immer wieder wird der jungen Generation vorgeworfen, sich nicht für Politik zu interessieren, sich nicht aktiv am Gemeindeleben zu beteiligen und der Urne fernzubleiben. Ob Jugendliche tatsächlich so desinteressiert und einer politischen Partizipation abgeneigt sind, wurde in der Studie «Scoop-it 2.0» untersucht, die von der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur und dem Dachverband Schweizer Jugendparlamente DSJ herausgegeben wurde. Im Zentrum der Studie steht das Mediennutzungsverhalten der Jugendlichen sowie ihre Interessen und ihre Bedürfnisse bei der politischen Partizipation.
Jugendliche sind laut der Studie nicht nur an politischen Themen interessiert, sondern diskutieren auch darüber, engagieren sich politisch und möchten selber aktiv etwas in ihrem Lebensumfeld verändern. Viele Erwachsene – gerade auch Politikerinnen und Politiker und Behörden – politisieren aber mit den gewählten Diskussions- und Informationskanälen an den Jugendlichen vorbei. Sie schenken den bevorzugten Medien der Digital-Native-Generation und ihren politischen Partizipationsbedürfnissen zu wenig Beachtung.
Hier ist ein grosses ungenutztes Potential vorhanden. Kinder und Jugendliche benötigen für sie geeignete Beteiligungsformen, um bei politischen und gesellschaftlichen Planungs- und Entscheidungsprozessen mitwirken zu können. Dies soll durch eine neue Online-Plattform möglich werden, die auf der Grundlage dieser Studie in Zusammenarbeit mit Jugendparlamenten entwickelt und im Juni 2015 online gehen wird. Jugendliche sollen dadurch die Möglichkeit erhalten, eigene politische Ideen und Anliegen einzubringen.