Das Engagement junger Menschen in politischen Organisationen

 

Der DSJ hat sich in Zusammenarbeit mit der Universität Bern mit der Frage befasst, weshalb sich Jugendliche und junge Erwachsene für oder gegen ein freiwilliges und insbesondere ein ehrenamtliches Engagement im politischen Bereich entscheiden. Dafür wurde sowohl mit einer Umfrage für den grossen Überblick als auch mit Fokusgruppengesprächen zur Vertiefung gearbeitet.

Hintergrund

Die freiwillige Tätigkeit in politischen Organisationen hat gemäss der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung in den letzten knapp 20 Jahren stark abgenommen. Diese Entwicklung ist beunruhigend, da gerade freiwilliges politisches Engagement für das nachhaltige Funktionieren einer Gesellschaft und einer Demokratie unabdingbar ist. Allerdings kommen frühere Untersuchungen zum Schluss, dass bei der jungen Generation eine Bereitschaft zu freiwilligem (politischen) Engagement durchaus vorhanden ist. Die Gründe, weshalb sich diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen trotzdem gegen ein Engagement im politischen Bereich entscheiden, sind aber kaum erforscht. Dasselbe gilt für die Gründe für das Engagement von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die einer freiwilligen oder ehrenamtlichen Tätigkeit im politischen Bereich nachgehen. Diese Lücken soll das vorliegende Forschungsprojekt schliessen.

Ziele

  • Die Studie will die Gründe aufzeigen, weshalb sich Jugendliche und junge Erwachsenen im politischen Bereich freiwillig engagieren oder sogar ein Ehrenamt ausüben.
  • Ebenso im Fokus stehen mögliche Massnahmen, welche die Bereitschaft zu einem Engagement erhöhen könnten.

Methode

Im Zentrum dieses Projekts steht deshalb folgende Forschungsfrage: Weshalb entscheiden sich Jugendliche und junge Erwachsene für oder gegen ein freiwilliges und insbesondere ein ehrenamtliches Engagement im politischen Bereich? Nach der Identifizierung der Gründe werden in einem zweiten Schritt mögliche Massnahmen herausgearbeitet, die das freiwillige und ehrenamtliche Engagement im politischen Bereich stärken sollen. Die Ergebnisse der Studie sollen darlegen, wie die Wirksamkeit der zukünftigen Nachwuchsförderung im politischen Bereich von den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren erhöht werden kann. So kann das freiwillige und ehrenamtliche Engagement in der Politik gefördert werden, was zu einer langfristigen Stärkung der politischen und sozialen Kohäsion in der Schweiz beiträgt.

Die Forschungsfrage wurde anhand eines Mixed Methods Designs beantwortet. Das heisst, es kamen sowohl quantitative wie auch qualitative Methoden zum Einsatz. Zuerst wurde die Fragestellung anhand einer quantitativen Auswertung eines Datensatzes zum politischen Engagement von Jugendlichen und jungen Erwachsenen betrachtet, der in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Graubünden entstanden ist. Anhand dieser Auswertung konnten erste Schlüsse zu den motivierenden und hemmenden Faktoren für die Ergreifung einer freiwilligen oder ehrenamtlichen Tätigkeit gezogen werden. Zudem konnten die bereits freiwillig Engagierten und die Jugendlichen und jungen Erwachsenen identifiziert werden, die sich ein freiwilliges oder ehrenamtliches politisches Engagement vorstellen könnten. Mit ihnen wurden anschliessend Fokusgruppengespräche durchgeführt, die eine vertiefte Analyse der Beweg- und Hinderungsgründe ermöglichen. Untersucht wurde die Altersgruppe der 14- bis 25-Jährigen.

Aktuell

Im Dezember 2021 wurde die Broschüre zur Studie veröffentlicht. Sie ist bei den Publikationen zu finden. Das Projekt ist somit abgeschlossen. Der DSJ bedankt sich bei allen Partner:innen und involvierten Personen.

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