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«Mitreden für die Zukunft!»: Studie weist Gemeinden den Weg für mehr Jugendpartizipation

Medienmitteilung 11.01.2023

Der Dachverband Schweizer Jugendparlamente DSJ hat die Studie «Mitreden für die Zukunft!» veröffentlicht. Anhand von Gemeinden, die einen engage-Prozess durchlaufen haben, untersucht die Studie kommunale Partizipationsstrukturen für Jugendliche und junge Erwachsene. Die Studie zeigt begünstigende und erschwerende Faktoren für den Aufbau langfristiger Partizipationsstrukturen in Gemeinden auf und schlägt nachhaltige Lösungen für die Zukunft vor.

Nachhaltige Partizipation hat für junge Menschen enorme Vorteile: Sie stärkt ihre Kompetenzen für demokratisches Handeln und ihre Fähigkeiten, in der Gestaltung der Gesellschaft mitzuwirken. Ausserdem trägt sie zur Aufrechterhaltung und Förderung des Milizsystems bei, welches für das Funktionieren von Gemeinden zentral ist. Der DSJ trägt unter anderem mit der Durchführung von engage-Prozessen zur Verankerung von Jugendpartizipation in Gemeinden bei. engage-Prozesse bringen Jugendliche und kommunale Politiker:innen zusammen und fördern die Formulierung und Umsetzung von Anliegen Jugendlicher. Das Forschungsprojekt «Mitreden für die Zukunft!» hat diesen Prozess anhand einer Online-Umfrage in mehreren Gemeinden untersucht, um aufzuzeigen, ob und wie das Mitwirken von Jugendlichen langfristig in Gemeinden verankert werden kann. Diese Ergebnisse wurden anschliessend in zwei Fokusgruppengesprächen diskutiert und qualitativ ausgewertet.

 

Gemeinden erachten Beratung durch engage.ch als hilfreich

Die Studie zeigt, dass gewisse Faktoren langfristige Partizipationsstrukturen von Jugendlichen fördern, während andere sie eher verhindern. So beeinflussen insbesondere das Engagement der Erwachsenen oder der Gemeinde sowie das Engagement der Jugendlichen und jungen Erwachsenen den erfolgreichen Aufbau von Partizipationsstrukturen positiv. Als besonders hilfreich wurden ausserdem die Beratung durch engage.ch und der Austausch mit anderen Gemeinden oder Organisationen genannt. Der Mangel an finanziellen und personellen Ressourcen, die Struktur oder der Aufbau der Gemeinde sowie eine fehlende oder ineffiziente Zusammenarbeit mit Politik, Verwaltung, Jugendarbeit und Schulen erschweren hingegen den Aufbau.

 

Handlungsempfehlungen für Gemeinden

Aus diesen förderlichen und hinderlichen Faktoren werden Handlungsempfehlungen für Gemeinden abgeleitet. Erstens sollen Jugendliche durch Workshops und Informationsveranstaltungen über konkrete Möglichkeiten der Mitwirkung informiert werden, unter anderem auch, um Enttäuschungen zu vermeiden. Es ist ausserdem empfehlenswert, dass die Gemeinden die Jugendlichen durch möglichst offene, unkomplizierte und unverbindliche Strukturen miteinbeziehen. Dazu gehören auch einfach verständliche Informationen in jugendgerechter Sprache. Ausserdem soll die Gemeinde Jugendpartizipation auch politisch und finanziell unterstützen, um ihren Aufbau zu ermöglichen. Ein weiteres erfolgsversprechendes Mittel für Gemeinden sind Gefässe zum Erfahrungsaustausch direkt mit Jugendlichen oder auch mit Schulen. Darüber hinaus braucht es eine stärkere Vernetzung innerhalb und ausserhalb der Gemeinde. Dies begünstigt einen möglichst breit abgestützten Prozess mit gegenseitigem Verständnis. Schliesslich ist der Aspekt der Nachhaltigkeit wichtig: Um ein langfristiges Mitwirken von Jugendlichen zu ermöglichen, ist es hilfreich, die aufgebauten Strukturen zu verankern, sei es durch Konzepte oder Leitbilder in der Gemeinde, oder im Gesetz. Mit einer möglichst breiten Umsetzung dieser Empfehlungen tragen die Gemeinden und ihre Einwohner:innen zur Erreichung von umfassender Jugendpartizipation bei und gestalten die Gesellschaft mit Blick auf die Zukunft.

 

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